Folge 11: Wahn und Halluzination
Wahn und Halluzinationen sind häufige Symptome bei Demenz. Statistiken zeigen, dass 30-50 % der demenzerkrankten Menschen an Wahn leiden, was verschiedene Formen wie Bestehlungs-, Vergiftungs - oder Verfolgungswahn umfassen kann. Diese Symptome können das Leben der Betroffenen und ihrer Angehörigen erheblich beeinflussen.
In dieser Folge von „Chopfsach“ sprechen Judith Kronbach und Verena Bosshard über Wahn und Halluzinationen und teilen persönliche Erfahrungen. Der Alterspsychiater Dr. Ulrich Erlinger erläutert im Interview mit Judith Kronbach Ursprünge des Wahns sowie Unterschiede zur Halluzination, er schildert Beispiele und gibt Tipps.
Diese Folge zielt darauf ab, das Bewusstsein für diese Symptome zu schärfen und Angehörige sowie Pflegepersonen zu informieren und sie zu unterstützen.
Wahn und Halluzination bei Demenz
Demenz ist eine komplexe Erkrankung, die nicht nur das Gedächtnis und die kognitiven Fähigkeiten beeinträchtigt, sondern auch mit einer Vielzahl von psychischen Symptomen einhergehen kann. Unter diesen Symptomen sind Wahn und Halluzinationen besonders bemerkenswert. In der aktuellen Folge des Podcasts „Chopfsach – Der Schweizer Demenzpodcast“ wird dieses Thema ausführlich behandelt. Die Expertin für Demenz, Judi Kronbach, und die Schauspielerin Verena Bossart beleuchten die Herausforderungen, die mit diesen Symptomen verbunden sind, und teilen persönliche Erfahrungen, um das Verständnis für betroffene Personen zu fördern.
30-50 Prozent sind betroffen
Wahn ist ein häufiges Symptom bei Demenzkranken, das 30 bis 50 Prozent der Betroffenen betrifft. Dieser Zustand manifestiert sich in Form von wahnhaften Gedanken oder Verhaltensweisen, die oft nicht mit der Realität übereinstimmen. Zu den häufigsten Formen des Wahns gehören der Bestellungswahn, Verfolgungswahn, Vergiftungswahn und Verarmungswahn. Letzterer beschreibt ein existenzielles Gefühl der Bedrohung, bei dem sich die Betroffenen sicher sind, dass sie in finanzieller Not sind, obwohl sie möglicherweise über ausreichende Mittel verfügen.
Emotionaler Stress durch Ängste und Sorgen
Ein eindrückliches Beispiel für den Wahn bei Demenz wird durch die fiktive Figur Alba Moser illustriert, die in einem Brief an ihre Ärztin ihre Ängste und Sorgen schildert. Sie berichtet von Diebstählen in ihrer eigenen Wohnung und einem Gefühl der Bedrohung, das sie nicht mehr ignorieren kann. Ihre Wahrnehmung ist so stark von Wahnvorstellungen geprägt, dass sie sogar glaubt, ihr Essen könnte manipuliert worden sein. Diese Art von Wahn führt zu erheblichem emotionalen Stress und einem Gefühl der Isolation, da sie das Gefühl hat, von ihrer Umgebung nicht ernst genommen zu werden.
Herausforderung für Angehörige und Pflegekräfte
Die Auswirkungen von Wahn und Halluzinationen auf das Leben der Betroffenen sind tiefgreifend. Sie können zu einem Verlust des Vertrauens in die eigene Wahrnehmung führen und die Fähigkeit, sich in der Welt zurechtzufinden, stark beeinträchtigen. Für Angehörige und Pflegekräfte ist es oft eine Herausforderung, mit diesen Symptomen umzugehen, da sie sowohl die betroffene Person als auch sich selbst emotional belasten. Die Geschichten, die im Podcast geteilt werden, verdeutlichen, wie wichtig es ist, Verständnis und Empathie für die Erfahrungen von Menschen mit Demenz zu entwickeln.
Der Podcast „Chopfsach“ bietet nicht nur Informationen über die Symptome von Demenz, sondern auch Unterstützung für all jene, die von der Krankheit betroffen sind. Es ist entscheidend, dass die Gesellschaft ein Bewusstsein für die Herausforderungen schafft, die mit Wahn und Halluzinationen einhergehen, um den Betroffenen und ihren Angehörigen die nötige Unterstützung zu bieten.
Verständnis vertiefen
Insgesamt zeigt die Diskussion über Wahn und Halluzinationen bei Demenz, dass es sich um ernsthafte Symptome handelt, die eine umfassende Betrachtung und ein sensibles Verständnis erfordern. Die Geschichten und Informationen, die im Podcast präsentiert werden, sind ein Schritt in die richtige Richtung, um das Bewusstsein für diese komplexen Erfahrungen zu schärfen und die Unterstützung für Betroffene zu verbessern.