Folge 4: Meine Frau hat Demenz

André pflegt seine an Alzheimer-Demenz erkrankte Frau zuhause. Er erzählt, wie er den Beginn der Krankheit und die Veränderung von Brigitte miterlebt hat.

Wir erfahren, wie der Alltag von André und seiner Frau heute aussieht: Wie er den Haushalt bewältigt, welche Hobbys sie noch verfolgen können, wie die beiden gemeinsam mit der Krankheit umgehen und welche Freiräume André sich trotz allem nimmt. Die Folge beleuchtet die Herausforderungen, denen Angehörige gegenüberstehen, wenn ein geliebter Mensch an Demenz erkrankt. 

Demenz beeinflusst Beziehungen stark.

In der vierten Folge des Schweizer Demenz-Podcasts „Chopfsach“ wird eindrucksvoll dargestellt, wie das Leben von Familienmitgliedern und Freunden verändert wird, wenn jemand in ihrer Nähe an Demenz erkrankt. Dies wird am Beispiel von André und seiner Frau, die an Alzheimer leidet, verdeutlicht.

Die Veränderungen, die durch Demenz in einer Beziehung auftreten, sind tiefgreifend. Der Alltag des Paares wird von neuen Herausforderungen geprägt, die sich nicht nur auf die Pflege, sondern auch auf die emotionale Verbindung auswirken. André muss seine Frau nicht nur unterstützen, sondern auch seine eigenen Bedürfnisse und Hobbys anpassen. Die Dynamik in der Beziehung verändert sich, da die Rollen neu definiert werden müssen. Der Partner, der zuvor möglicherweise als gleichwertiger Begleiter auftrat, wird oft zum Hauptbetreuer. Dies kann zu einem Ungleichgewicht in der Beziehung führen, das sowohl für den Betroffenen als auch für den Pflegenden belastend ist.

Unsicherheit führt zu emotionalen Spannungen

Ein zentrales Thema, das im Podcast angesprochen wird, ist die Angst und Unsicherheit, die mit der Krankheit einhergehen. Angehörige und Freunde bemerken oft subtile Veränderungen im Verhalten des Betroffenen, die jedoch nicht sofort als Anzeichen von Demenz identifiziert werden. Diese Unsicherheit kann zu emotionalen Spannungen führen, da man nicht genau weiß, wie man mit der Situation umgehen soll. Die Angst, dass etwas nicht stimmt, wird oft von der Hoffnung begleitet, dass es sich nur um einen vorübergehenden Zustand handelt. Diese Ambivalenz kann die Kommunikation zwischen den Partnern erschweren.

Expertin Judith Kronbach betont die Wichtigkeit des sozialen Systems in der Begleitung von Menschen mit Demenz. Es sind nicht nur die Angehörigen, die betroffen sind; auch Nachbarn, Freunde und Bekannte spielen eine entscheidende Rolle. Wenn jemand in der Umgebung an Demenz erkrankt, ist es wichtig, dass das soziale Netzwerk aufmerksam bleibt und gegebenenfalls Unterstützung anbietet. Eine Gemeinschaft, die sich um die Betroffenen kümmert, kann dazu beitragen, die Belastung für die Angehörigen zu verringern und ein Gefühl von Sicherheit und Zugehörigkeit zu schaffen.

“Mir fehlt doch nichts”

Ein weiteres wichtiges Thema, das im Podcast angesprochen wird, ist die Anasognosie, also die Unfähigkeit des Betroffenen, die eigene Erkrankung zu erkennen. Diese Tatsache stellt die Kommunikation vor besondere Herausforderungen. Es ist schwierig, das Thema anzusprechen, da der Betroffene oft nicht wahrhaben möchte, dass etwas mit ihm nicht stimmt. Hier ist ein sensibler Umgang erforderlich, um die Beziehung nicht zusätzlich zu belasten. Es wird empfohlen, zunächst mit anderen über die Beobachtungen zu sprechen, bevor man das Thema direkt mit dem Betroffenen anspricht.

Insgesamt zeigt der Podcast, dass Demenz nicht nur die betroffene Person, sondern auch die Beziehungen zu den Angehörigen und dem sozialen Umfeld stark beeinflusst. Die Herausforderungen, die mit der Krankheit einhergehen, erfordern Verständnis, Geduld und eine offene Kommunikation. Es ist entscheidend, dass sowohl die Betroffenen als auch die Angehörigen Unterstützung finden, um mit den emotionalen und praktischen Auswirkungen der Erkrankung umzugehen. Nur so kann eine Beziehung trotz der Herausforderungen, die Demenz mit sich bringt, aufrechterhalten werden.

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Folge 5: Demenz-Abklärung

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